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Allgemein Yoga-Wissen

7. Sahasara Chakra

Sahasara bedeutet tausend und ara bedeutet Speichen.
Chakren bilden die Verbindung zwischen unserem weltlichen Körper und dem Astralleib. (energetischer Leib).

Es geht um die Balance zwischen dir selbst und der Welt!

Es liegt am Scheitel und deshalb auch Scheitel- oder Kronenchakra genannt. Dort wird der Sitz von Brahmarandhra, der „Öffnung Brahmans“ lokalisiert, welche im physischen Körper der Fontanelle entspricht – der Stelle am Scheitel, wo die Schädelknochen am dünnsten sind.

Mithilfe des siebten Chakras kannst du die Beschränkungen deines Egos überwinden, du lernst im größeren Schema zu denken und lebst dein Leben mit Dankbarkeit und Vertrauen.

Das Kronenchakra steht für das Heimkommen.

Die große Herausforderung bei der Arbeit mit dem siebten Chakra ist der Spagat, dich der höheren Kraft zu öffnen und durchlässig zu werden, aber gleichzeitig die Erdung zu behalten, um nicht in ein Ungleichgewicht zu fallen.

Drüse: Hypophyse, Zirbeldrüse und Hypothalamus. Damit steht das Kronenchakra für die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und das gesamte vegetative Nervensystem.

Charakteristika: Bewusstsein, Weisheit, Klarheit, Verbindung zum höheren Selbst

Bewusstwerdung und Auflösung von einengenden Mustern

Einswerdung mit höheren Bewusstseinszuständen

Element: kein Stoffliches (Universum)

Klang: Stille

Bija Mantra: OM

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6. Ajna Chakra

Das Ajna Chakra kann als geistiges Zentrum betrachtet werden.
Es beinhaltet unser Gewissen, unsere Intuition, unsere innere Stimme.
Die beiden physischen Augen sehen Vergangenheit und Gegenwart, das 3. Auge gewährt Einsicht in die Zukunft.
Diesem Chakra wird ein besonderer energetischer Wert zugeordnet.
Eine Blockade des 3. Chakras verstellt uns den Zugang zur inneren wie zur spirituellen Welt.
Die Verbindung kann in der eigenen Meditationspraxis hergestellt werden. Akupunktur und spezielle Blütenessenzen können unterstützen. Die Einsichten erhalten wir, wenn der Geist ruhig und still ist.
Es ist ein Tor, das unserem Bewusstsein den Weg zum Aufstieg zu seinem endgültigen Ziel öffnet, dem Kronenchakra (Sahasrara)

Bija Mantra: KSHAM

Alter: 36-42

Element: (Tattva) Geist

Asanas:

Sethubanda, Uttanasana, Sirsasana, Salamba Sarvangasana

Bild: Atarax42, CC0, via Wikimedia Commons

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4. Chakra Anahata

Lokalisierung: Mitte der Brust

Das Herz ist mit seiner untersten Spitze mit dem Zwerchfell verbunden; darüber gibt es einen engen Zusammenhang zwischen Atmung und Kreislauf.

Im Herz liegt das Zentrum von Mitleid/Mitgefühl* und Liebe. Wenn wir Zugang zum Mystizismus und zu religiösen Erfahrungen haben wollen, müssen wir den Zugang zum Herzplexus finden, d.h. wir  müssen unsere Bioenergie unter die Kontrolle des Anahata Chakras bringen, so dass sich unser Geist, unsere Intelligenz und unsere Emotionen so entwickeln können, dass wir auf dem Pfad der Mystik wandeln können, der ins Königreich der Meditation führt.

Wenn wir uns als Yogi*nis weiterentwickeln wollen, sollten wir wissen, welchen Stellenwert das Herzchakra für unsere Entwicklung hat.

*Mitgefühl, selbstloser Ausdruck einer Liebe, die keine Gegenleistung erwartet.

Energiefeld: Prana Vayu

Gewebe: Blut

Yantra: zwei invertierte Dreiecke – Symbol, dass wir Wesen von Himmel und Erde sind.

Karmendriya: Hände

Sinnesorgan: Haut

Element: Luft

Bija-Mantra: YAM

Zwei Zitate von Rumi:

„Dein Herz ist so tief wie der Ozean. Geh und finde dich selbst in seinen verborgenen Tiefen“.

„Die einzige dauerhafte Schönheit ist die Schönheit des Herzens“

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5. Vishuddha Chakra

Lokalisierung: Hals – rund um den Kehlkopf
Vishuddha heißt besondere Reinheit

Es steht für Verbindung, Offenheit, Kommunikation und Ausdrucksvermögen. Es ist das Chakra, wo die Sonnenenergie (Ha – im Bauch) und die Mondenergie (Tha) miteinander in Verbindung gebracht und gereinigt werden.

Vom gereinigten, geöffneten Herz (Anahata Chakra) kann sich die Energie im Vishuddha Chakra ausdrücken.

Vishuddha Chakra ist auch das Chakra der Sprache – der reinen Sprache. Es sind ihm darüber hinaus auch das Hören zugeordnet, der Sinn, der sich als erstes bei uns Menschen ausbildet. Eine Blockade im Vishuddha Chakra kann zu Missbrauch unseres Wissens führen, wir lügen oder kommunizieren unehrlich, haben Schwierigkeiten zu sprechen.

Auch Süchte können entstehen: Rauchen, Trinken, Essstörungen, Konsumsucht.

Energiefeld: Udhana Vayu

Gewebe:

Yantra: Kreis im Dreieck

Element: Äther

Bija-Mantra: HAM

Asanas: Sarvangasana, Halasana, Shalabhasana, Dhanurasana, Ustrasana, Dwi Pada Viparita Dandasana

Pranayamas: Brahmari, Jalandhara Bandha

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Die Ode an Patanjali

Traditionsgemäß singen wir am Anfang jeder Übungsstunde die Ode an Patanjali. Wir folgen hiermit unserem „Mutter“‘-Institut in Pune (Indien).

Der Text wird in Hindi gesungen und das macht es zu einem universalen Entreé. In allen Iyengar Yoga-Studios auf der ganzen Welt wird die gleiche Ode gesungen.

Mit dieser Danksagung an Patanjali, dem der Legende nach die Kunst des Yoga, das Sanskrit und die ayurvedische Heilkunst zugeschrieben wird, bereiten wir uns auf den Unterricht vor. Wir schließen die Augen, bereiten uns körperlich auf unsere Übungsreihe vor oder werden von unserer Lehrerin in einen Moment der Stille geführt.

Nach dem 3maligen gemeinsamen Tönen des Mantras OM singt die Lehrerin (und mit ihr alle Schüler, die möchten) diesen Text.

Wir möchten euch dazu ermutigen, die Ode an Patanjali selbst zu entdecken. Ihr könnt sie in den unten aufgeführten Videos anhören – im ersten Video hört ihr die Originalstimme von Guruji B.K.S. Iyengar.

Wir freuen uns über euer Interesse daran.

Übersetzung:
„Ich verneige mich vor dem Edelsten der Weisen, Patañjali
Der den Weg wies
Zum Stillewerden des Geistes durch ein Werk über Yoga
Zur Klarheit der Rede durch sein Werk über die Grammatik
Zur Reinheit des Leibes durch sein werk über die Heilkunst.
Dich, dessen Oberkörper Menschengestalt aufweist,
Dessen Arme Muschel und Diskus halten,
Von einer tausendköpfigen Kobra gekrönt
O Inkarnation von Adisesa, Dich begrüße ich.“


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Viparita Karani

Viparita Karani ist ein Mudra, wo der Kopf unten ist und die Beine oben sind, der Gaumen unten und der Nabel oben, das Mond- oder Somachakra, welches im Zentrum des Gehirns liegt, unten ist, und das Sonnen- oder Suryachakra , welches zwischen Nabel und Zwerchfell liegt, oben. Viparita Karani soll man unter der Anleitung eines Guru erlernen und jeden Tag üben, wobei allmählich die Dauer, in der man in der Haltung bleibt, zunehmen soll. In der aufrechten Position schluckt die Sonne (=der Nabel) den Nektar, der vom Mond herabgefallen ist, aber in Viparita Karani absorbiert die Sonne den Nektar. Die Praxis von Viparita Karani erhöht das Feuer des Magens und verbessert die Verdauung, hält den Menschen jünger und verhindert die Bildung von Falten, das Ergrauen der Haare und einen vorzeitigen Tod.

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2. Chakra Svadhisthana Chakra

Sexualorgane, Fortpflanzungsorgane, Nieren, Blase, Beckenraum

Seelisch-geistige Aspekte:

Geistige Kreativität, Lebensfreude, Begeisterungsfreude, weibliche Energie

Das zweite Chakra ist das Svadhisthana Chakra und befindet sich im Genitalbereich.

Svadhisthana = Basis oder Fundament für das Ich.

Das Svadhisthana Chakra kann auf unerwünschte Weise wirken – es manifestiert sich ein Mensch, der von seinen Trieben gesteuert wird.

Man kann sich gut vorstellen, wie Geist und Intellekt geprägt werden, wenn die Leidenschaft vorherrscht.

Wirkt es auf erwünschte Weise, so katapultiert es uns über das Niveau von Sensualität und Sexualität hinaus auf eine höhere Ebene, jenseits der Triebe.

Es ist wichtig für uns Zugang zum Svadhisthana Chakra zu bekommen.

Für uns Yoga Übende bedeutet das, immer wieder im Bereich des Beckens zu arbeiten, um das dortige Potential zu unserer Weiterentwicklung zu aktivieren.

Asanas, Pranayama, Bandhas, Mudras und verschiedene yogische Techniken, die uns Zugang zu diesem Chakra verschaffen, können gleichzeitig bewirken, dass es für uns in der gewünschten Weise arbeitet.

Wieder wird in den Schriften erwähnt, dass ein vollkommener Zugang zu den Chakren nur durch Dhyana (Meditation) erreicht werden kann.

Das hält uns nicht davon ab, durch die uns bekannten Mittel und Möglichkeiten an einer Annäherung zu arbeiten.

In diesem Extra Üben wird es nach einer (Einführungs-) Meditation, eine Asana und Pranayama Sequenz geben, die uns dem Thema näher bringt.

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Menopause – Wechseljahre – Neubeginn

Wie die Begrifflichkeit mitteilt, gibt es im Leben einer Frau einen ‚Wechsel‘, eine Änderung einen Übergang in etwas Neues, Anderes.

Jede große Veränderung im Leben erfordert Anpassung, vor allem, wenn sie mit Umstellungs-Beschwerden verbunden ist.

Mit dem Beginn der Wechseljahre verringern die Eierstöcke allmählich ihre Hormonproduktion; dadurch kommt es zu Hormonschwankungen und der Eisprung wird seltener.

Auf der körperliche Ebene haben wir es mit Hitzewallungen, Trockenheit, Glieder- und Gelenkschmerzen u a zu tun.

Geistige Erschöpfung, Gereiztheit, Ungeduld, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen sind emotionale Phänomene, die uns begegnen.

Aus ayurvedischer/yogischer Sicht entfernt sich Prana vom Zentrum des Körpers in die Peripherie und erhitzt die Haut.

Es auszuhalten und nicht dagegen anzukämpfen, da es sich um einen speziellen Ausdruck von Energie handelt und nicht eine schreckliche Erinnerung daran darstellt, seine Jugend verloren zu haben.

Stress reduzieren, anpassen an die Tatsache , dass sich die Belastbarkeit ändert. Mehr Zeit für Reflektion, Rückzug und Meditation.

Umkehrhaltungen zum Beispiel erlauben, frisches, sauerstoffreiches Blut ins System zu bringen. Sie bringen Prana zurück ins Innere zu den Organen und kühlen alles wieder ab.

Vorwärtsbeugen wirken kühlend und entspannend. Mit dem Kopf gestützt sind sie keine Belastung für den unteren Rücken.

Wir haben eine Sequenz erarbeitet, die uns hilft mit den ‚Menopausen-Erscheinungen‘ besser umzugehen.

Auch Männer erleben eine Umstrukturierung in diesem Lebensabschnitt. Hormonellen Verschiebungen bringen ähnliche Beschwerden wie bei den Frauen hervor.

Deshalb sind auch Männer in diesem Workshop sehr willkommen.

Junge Frauen, die mit starken Menstruationsbeschwerden zu kämpfen haben, profitieren ebenfalls von dieser Sequenz.

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1. Chakra Muladhara Chakra

Das Muladhara Chakra, oder auch Wurzelchakra genannt, befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule.
Hier eine theoretische Ausführung.

Den klassischen Tantra- und Vedantaschriften zufolge ist es der Plexus (Geflecht), in dem die Energie ruht. In ihm ist ein Potential vorhanden, welches wir zur spirituellen Weiterentwicklung benötigen. Wenn wir dieses Chakra aktivieren, das heißt unser Prana unter diesen Einfluss bringen, wird dieses ruhende Potential erweckt. Häufig fehlt es uns an Konzentration, an Beständigkeit, an Ruhe, an Heiterkeit und  an Gleichmut. Wie kommt es, dass wir über diese Eigenschaften nicht verfügen? Das Potential, welches wir zur spirituellen Weiterentwicklung brauchen, ist in uns vorhanden, aber es ruht in einem Zustand des Schlafes und deshalb können wir nicht sein, was wir wollen, obgleich wir wissen was wir wollen.

Jedes dieser Plexi (Chakren) hat zwei verschiedene Funktionen: eine erwünschte und eine unerwünschte. Wir können uns also zum einen Zugang verschaffen zu all den gewünschten Eigenschaften, die bisher in uns schliefen, zum anderen müssen wir jedoch darauf achten, dass der Plexus nicht in unerwünschter Weise aktiv wird und unseer guten Eigenschaften außer Gefecht setzt. Wie verschafft man sich Zugang zu den Chakren? Sie lassen sich nicht durch einen Schalter, durch Knopfdruck oder durch Fernbedienung ein- oder ausschalten. Der einzige Zugang zu den Chakren ist Dhyana d.h. Meditation. Auch wenn niemand von uns wirklich in der Lage ist, zu meditieren, soll uns das nicht entmutigen, denn der Yoga hält Techniken bereit, mit denen wir uns durch Asanas, Pranayamas, Bandhas und Kriyas Zugang zu allen esoterischen Bereichen in uns erschließen können….“

Prashant Iyengar, Vortrag anlässlich des 23-jährigen Jahrestages des Instituts, gehalten am 17. Januar 1998

Wir können uns mit einem gewissen Verständnis dafür Zugang über die Asana-Arbeit verschaffen. Wenn wir zum Beispiel verstehen, wie und wann wir mit dem Steißbein arbeiten, können wir das Chakra stimulieren. Auch hilft uns die Arbeit mit den Vayus (Apana Vayu in diesem Fall) eine Empfindung für diesen so wichtigen Bereich im unteren Leib zu bekommen.

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Iyengar Fuß- und Handarbeit

Einen Großteil unseres Lebens stehen wir auf unseren Füßen und täglich verrichten wir viele Dinge mit unseren Händen. Die Komplexität unserer Karmendryas (Handlungsorgane) geht weit über unsere Vorstellung hinaus.
Allein in den Fußsohlen enden unendlich viele Nervenbahnen und sensible Punkte. Darüber hinaus können wir über unsere Fußsohlen die gesamte Beinmuskulatur aktivieren, ansteuern und einsetzen.
Der korrekte Einsatz unserer Füße beim Gehen, Stehen und in den Yogapositionen beeinflusst das Fußgelenk, das Kniegelenk und auch das Hüftgelenk. So dass auch Beschwerden in diesen Gelenken unbedingt in Zusammenhang mit den Füßen gesehen werden müssen.
Im Iyengar-Yoga wird ein großes Augenmerk auf die Fußarbeit gerichtet. In allen Asanas ist es wichtig, mit den Füßen genau zu arbeiten. 
Mit den Händen ist es nicht anders. Die richtige Ausrichtung und der physiologische Einsatz meiner Hände beeinflussen das Handgelenk, das Ellenbogengelenk und am wichtigsten die Schulter. Auch hier können wir sehr intelligent und komplex arbeiten.